Achtung Fuchsfalle
Hier in MG-Mennrath geschehen
erstellt am: 09.01.2009
Böse Falle: Hand gebrochen
VON INGE SCHNETTLER
Mönchengladbach (RP)
Seinen Hund konnte er befreien, dann aber geriet Roland Zachau mit seiner Hand in das zuschnappende Eisen. Für zwei bis drei Monate kann der selbstständige Fahrlehrer nicht arbeiten. Ein Riesenverlust für ihn und seine Familie.
Als Nicole Zachau sich am vergangenen Montag mit ihrem vierjährigen Sohn Lukas und dem Mischlingsrüden Tobby zu einem einen Spaziergang durch den frischen Schnee aufmachte, konnte sie nicht ahnen, wie verhängnisvoll der kurze Ausflug in die Felder zwischen ihrem Wohnort Mennrath und Günhoven enden würde. Beim fröhlichen Toben geriet der Hund in eine Falle. Sie schnappte zu und umschloss mit eisernen Krallen seinen Kopf.
Nicole Zachau lief voller Panik mit ihrem Sohn nach Hause und alarmierte ihren Mann. Roland Zachau machte sich mit seinem zufällig anwesenden Kollegen Michael Zeh sofort auf den Weg, um Tobby zu retten. Gemeinsam schafften sie es nur mit größter Kraftanstrengung, den Hund zu befreien. Beim Zurückschnappen aber geriet Roland Zachaus linke Hand zwischen die Fänge. Die Folge: ein gebrochener Mittelhandknochen, schmerzhafte Zerrungen und Prellungen an der Hand und am Handgelenk. Und: mindestens zwei bis drei Monate Arbeitsunfähigkeit.
Eine Katastrophe
Für den selbstständigen Fahrlehrer und seine Familie eine Katastrophe. „Ich habe erst im vergangenen Jahr meinen Betrieb zertifizieren lassen", sagt Roland Zachau. „Dieser Unfall wird mich eine Riesensumme kosten." Schon jetzt habe er einen großen Auftrag zurückgeben müssen. „Meine Kollegin kann die Pkw-Führerscheine betreuen, aber für die Ausbildung auf dem auf dem Lkw habe ich keine Vertretung. Da bricht richtig viel ein."
INFO
Totschlag-Falle
Fuchsfalle: Die Schwanenhalsfalle ist eine Totschlag-Falle, die auslöst, wenn der Köder entnommen wird.
Bunker Fallen müssen in Deutschland „verblendet", das heißt in speziellen Fangbunkern oder abschließbaren Kisten angebracht werden, so dass von ihnen keine Gefahr für Menschen und andere Tiere ausgeht.
Seine Frau ist im Nachhinein froh darüber, dass es nicht ihr Sohn war, der in die Falle geriet. „Das hätte ja schließlich auch passieren können, als Lukas mit den Hund im Schnee spielte." Sie rief unmittelbar nach dem Vorfall die Polizei. „Die Beamten klärten uns darüber auf, dass diese Art von Fallen gar nicht frei aufgestellt werden dürfen", sagt sie. Die Fuchsfalle, im Fachjargon Schwanenhals genannt, hatte einen Durchmesser von 68 Zentimetern. Sie hätte den Hund durchaus töten können. „Wenn wir die Falle nicht aufbekommen hätten, wäre Tobby stickt", ist sich Roland Zachau sicher. So aber ist er selbst der Hauptleidtragende. Er hat gegen den Fallensteller, einen Jagdpächter aus Mennrath, Strafanzeige wegen gefährlicher Körperverletzung erstattet.
Dieser ist sich seiner Schuld bewusst. „Ich würde das Ganze gern ungeschehen machen", sagt er. Aber betont gleichzeitig: „Der Hund darf zwar auf den Wegen frei laufen, nicht aber auf den Feldern. Und der Hundebesitzer hätte niemals die Falle öffnen dürfen, das ist viel zu gefährlich." Er habe die Fallen ohne die vorgeschrieben Schutzkörbe frei aufgestellt, weil ihm diese gestohlen worden seien. „Wahrscheinlich von Jagdgegnern", vermutet er. Aber er habe die Fallen immer erst bei Anbruch der Dunkelheit entsichert. Am Montag sei das gegen 17 Uhr gewesen. Wenige Minuten später hatte Nicole Zachau das Pech, mit Sohn und Hund entlangzukommen.
In der kommenden Woche muss Roland Zacher seine Hand erneut untersuchen lassen. Er hofft, dass die Heilung schneller geht, als ihm die Ärzte bisher prophezeien. „Ich muss so schnell wie möglich wieder arbeiten."
http://www.wdr.de/mediathek/html/regional/2009/01/09/lokalzeit-duesseldorf-hund-gerettet.xml
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